Leben "light"?

Wenn ich an die Begriffe "Single" oder "das Leben, das ein Single führt" denke, fallen mir schnell so einige Assoziationen ein. Schon länger denke ich darüber nach, ob ich denn so ein Leben führe.

"frei und ungebunden" fällt mir zum Bereich Lebensführung sofort ein. Obwohl ich genau das bin, fühle ich mich jedoch eher allein, halt- und ziellos.

Der Assoziations-Single hat einen großen und ständig wachsenden Freundeskreis, eben weil er viel Zeit dafür hat und diese auch dazu nutzt, neue Kontakte zu knüpfen. Es genügt also nur ein Blick in sein riesiges Telefonverzeichnis und immer sind irgendwelche Leute für die verschiedensten Unternehmungen zur Hand. Mir fällt es da eher schwer, meine Kontakte zu pflegen, auch weil viele Freunde im Laufe der Jahre aus meinem näheren Umfeld weg gezogen sind. Und das Knüpfen neuer Kontakte, naja, eher zäh, vielleicht auch, weil es beim Freizeitverhalten große Unterschiede von meinem zu dem des Gedanken-Single gibt. Der nämlich hat immer etwas vor, hat auch Ideen für die verschiedensten Arten der Freizeitgestaltung und wiederum auch immer Leute an der Hand, die da mitziehen.

Beziehungstechnisch lebt der Klischee-Single zwar zwischen zwei Beziehungen, hat aber trotzdem immer irgendwelche "Eisen im Feuer". Dafür sind ihm wieder sein überquellendes Telefonbuch und die reichhaltigen Kontakte hilfreich.

Also entweder sind meine Assoziationen zum "Single-Leben" falsch und überzogen
oder
es sind Klischees, die von niemandem wirklich erfüllt werden und durch die Medien gefördert wurden.

Oder führe ich etwa ein Single-Leben light? Was mache ich also falsch, wenn überhaupt?

Natürlich könnte ich hier noch einen ganzen Berg von Gedanken, Beispielen und Vergleichen aufhäufen, vielleicht hilft's aber auch schon, das Geschriebene als Gedanken-Anstoß zu haben.

Hallo Sonntag, ich komme! :-)
happypeppy - 2006/09/24 15:15

Entscheidend ist wohl, ob man freiwillig oder unfreiwillig Single ist. Ist erstes der Fall, kann ich mir schon vorstellen, dass das kursiv gesetzte großteils zutrifft. Hm.

Xchen - 2006/09/24 17:10

Also ich bin sehr frei und sehr ungebunden - und das ist etwas, das ich sehr liebe - dafür überfällt mich jede Nacht die Einsamkeit, und hätte ich schon einen Mann getroffen, mit dem ich mir eine Beziehung vorstellen könnte, hätte ich auch eine angefangen, denn frei sein kann man auch in einer Beziehung.
Ziellos bin ich sowieso, da ich weder Lust habe, auf etwas hinzuarbeiten noch irgendwelche Konventionen zu erfüllen.

Mein Bekanntenkreise wächst zwar - aber halt nur um Sex-Partner, die kommen und gehen wie die Wellen am Strand - und das ist ok.
Freundeskreis zu sagen, finde ich vermessen. Freunde sind für mich, Tas, Zeo, Don, SingleMama und noch ein paar mehr - weil wir für einander da sind und uns immer helfen - was auch immer das Problem ist.
Ich bin auch kein Kontaktpfleger, doch die obigen Menschen verlangen auch nicht, dass ich mich regelmässig melde - genauso wenig, wie die 3 - 4 Freunde, die ich hier in der CH habe - und das macht sie eben zu Freunden und nicht zu irgendwelchen Leuten, die ich kenne - denn kennen tu ich viel zu viele Leute.
Und wenn ich nicht dafür sorge, dass ich zu Unternehmungen gehen kann, dann sitze auch ich - wie jeder andere alleine daheim.

Und ich lebe auch nicht zwischen 2 Beziehungen. Ich habe diese vermaledeite Fernbeziehung, die wohl kaum eine Chance hat - und ich versuche, in der Nähe etwas funktionstüchtigeres aufzubauen.

viator - 2006/09/25 15:01

Du sprichst mir aus der Seele.

Aber ich denke, happypeppy bringt es auf den Punkt. Diese Klischees treffen eindeutig auf den freiwilligen Single zu.
Hoffen wir, dass unser unfrewilliges Singleleben irgendwann mal ein glückliches Ende findet.

happypeppy - 2006/09/28 16:24

Oja, ein Ende wäre nett... Natürlich nur ein glückliches!
misterjones - 2006/09/30 13:48

Na, dann sind wir ja schon mal drei! :)
happypeppy - 2006/09/30 20:18

oh. ich weiß aber nicht ... hm, ich glaub, ich bin für ne ménage à trois zu konservativ.
Lila Elefant - 2006/10/01 01:55

hehehe gibts denn wirklich sowas wie freiwillige singles? ich glaube ich kenne keine. außer aus dem fernsehen
misterjones - 2006/10/01 08:08

@happypeppy: Warum war mir klar, dass der Gedanke an eine "ménage à trois" von einer Frau kommen wird? ;-)

@Lila Elefant: Wie wär's denn mit der Unterscheidung in "sich unfreiwillig dafür entscheidende Singles" und "unfreiwillig mit der Tatsache konfrontiert werdende Singles"? Besser? :-)
Xchen - 2006/10/01 15:33

Ich kenne einige, die sagen, dass sie lieber alleine bleiben als sich nochmal auf Kompromisse einzulassen - und ich kann sie verstehen - aber ich brauche ein Gegenüber und werde mich weiter verbiegen.
happypeppy - 2006/10/01 18:51

ménage à trois: warum? :))
ja, verbiegen ist suboptimal, aber ich riskier's auch noch mal.
misterjones - 2006/10/02 09:51

@happypeppy: Weil Du es erwähnt hast. :)

Kompromisse sind nicht das Schlechteste. Dann müssen sich zwei eben in der Mitte treffen und nicht bei einer Extremposition. So dass eine/r sich total verbiegt und der/die andere bleiben darf, wie er/sie ist. Also, so eben nicht. Ist das jetzt verständlich?
happypeppy - 2006/10/02 11:14

ja, verständlich. aber auch das kompromisse-schließen ist nicht gerade einfach... aber, was soll's. gruß
Alyson - 2006/09/26 22:26

Hallo,
ich behaupte jetzt einfach mal,dass eben nicht jeder für das Singleleben gemacht ist. Für mich wäre das glaube ich nichts auf Dauer. Es scheint ja wirklich Menschen zu geben, die ein Singleleben der Partnerschaft vorziehen. Aber nciht jeder denkt so, vielleicht führst Du deswegen ein Single-Leben light? ;-)

Viele grüße

Aly

misterjones - 2006/09/30 13:53

Ja, genau so sehe ich das. :) Ob das wohl veränderbar ist?
blumenwiese - 2006/09/27 17:13

Ich glaube, ich habe einen Buchtipp für dich. "Richtig leben mit Geri Weibel" von Martin Suter.
Falls du es noch nicht kennst.
Geht ganz schnell.
vg

misterjones - 2006/09/30 13:48

Warum könnte das Buch gut für mich sein?

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